Stopover Singapur
Nach der Ankunft am Changi Airport in Singapur (Terminal 3) haben wir unser Gepäck in Empfang genommen und uns auf den Weg zum Ausgang gemacht. Das Stopover-Paket hatten wir zwar im Vorfeld gebucht, aber die Unterlagen dazu gibt es erst vor Ort am Schalter von Singapore Airlines.
Dieser Schalter liegt gut versteckt hinter dem Mc Donalds auf der linken Seite, kurz vor dem Ausgang zu den Transferbussen und wirkt verwaist.
Aber die Damen dort sind sehr freundlich, und wir haben unsere Singapore Card und einiges an Informationsmaterial zügig bekommen. Danach hieß es noch einmal ein paar Minuten warten, bis dann der
Fahrer kommt, der die gerade angekommenen Gäste auf die jeweiligen Hotels verteilt. Dieser Airport-Service gehört zum Paket dazu und funktioniert auf dem Rückweg zum Flughafen auf die gleiche
Weise.
Da wir bereits sehr früh gelandet sind, mussten wir im Hotel Miramar noch gut 1,5 Stunden warten, bis
unser Zimmer fertig war. Vor 10.00 Uhr war ein einchecken nicht möglich. Wir nutzen die Wartezeit und das vorhandene Gäste-WiFi schon mal, um nach möglichen Zielen für den ersten Tag zu schauen.
Nach einer Dusche und einem kurzen Schläfchen versuchen wir, uns einen Überblick zu verschaffen und laufen ca. 1 Stunde gemütlich vom Hotel entlang des Singapore River zur Marina. Schnell wird
klar, verhungern muss man nicht, es gibt jede Menge Restaurants.
Wir merken uns das für später und bummeln weiter. Plötzlich fällt uns im Wasser etwas auf. Beim genaueren Hinsehen entpuppt es sich als ein kleiner Otter. Und er ist nicht alleine...
Normalerweise kann man Otter nur in den Gardens by the Bay beobachten, aber ein Clan von Ottern hat sich den Singapore River als neues Zuhause rausgesucht, weil eine andere Gruppe denen das alte Revier streitig gemacht hat. Tragischerweise ist der Clan-Chef, welcher den Namen Marina Dad trug, jetzt gestorben - vermutlich vergiftet. (Auszug aus der Singapore Times vom 9.6.2017)
Die Wolken am Himmel werden immer dunkler und es wird immer drückender. Wir machen einen kurzen Zwischenstop in einer der zahlreichen Shoppingmalls und besorgen uns Regenschirme. Danach bummeln wir weiter.
Ein Schild an einem Treppenaufgang mit der Aufschrift Cat Café erregt unsere Aufmerksamkeit. Das klingt interessant. Hier gibt es entweder den teuersten Kaffee der Welt, oder der Kaffee wird in Gesellschaft von Fellnasen serviert... Wir gehen nachschauen!
Die Story hinter diesem Café ist beeindruckend. Katzencafes gibt es ja schon mehrere weltweit -die meisten davon mit speziell für den Umgang mit Menschen verträglichen Tieren. Diese werden dann gezielt gekauft. Das Cat Café Neko No Niwa dagegen adoptiert Katzen, die von den Straßen Singapurs gerettet werden.Damit wollen sie zeigen, dass auch die ungewollten und ausgesetzten Tiere Liebe und Zuneigung verdient haben! Mit den Eintrittsgeldern und dem Umsatz im Café wird der Unterhalt der Tiere bestritten, Seminare zum Thema Katzenhaltung und Katzenfutter gegeben und auch sonst allerhand Aufklärung betrieben. Wir fanden es jedenfalls eine purrfekte Kaffeepause!
Weiter geht es für uns über die UOB Plaza in Richtung Marina und zum Makottchen von Singapur, dem Merlion. Dieser "Seelöwe" (Singapur heißt ja im Deutschen Löwenstadt) steht jetzt vor dem Fullerton Building direkt an der Flussmündung des Singapore River. Hier wird das koloniale Erbe Englands deutlich. Ursprünglich war es ein Fort, welches die Stadt schützen sollte. Später wurde aus dem neoklassizistischen Bauwerk ein Postamt und jetzt ist es ein 5-Sterne Luxushotel.
Direkt gegenüber liegt das Marina Bay Sands Hotel - noch eine Spur exklusiver als das Fullerton Hotel. Genau dahin führt uns unser Weg. Gerne hätten wir auch eine Runde im berühmten Pool auf dem Dach gedreht, aber das ist leider nur Hotelgästen vorbehalten. Als Besucher hat man höchstens die Möglichkeit, einen Platz auf dem Observation Deck zu ergattern. Dazu muss man sich frühzeitig online anmelden und einen "Passierschein" beantragen. Aber aus irgendeinem unerfindlichen Grund war der Zugang zur Bar an diesem Wochenende gar nicht möglich.
So haben wir nur das Atrium bestaunt und unseren Weg durch das Hotel fortgesetzt, um im künstlich angelegten Stadtteil Gardens by the Bay ein wenig bummeln zu gehen. Diese Grünanlagen sollen den Einwohnern als Naherholungsgebiet dienen und die Lebensqualität verbessern. Geplant wurde diese Anlage 2005 und ab 2006 wurde damit begonnen, die Stadtfläche um ca. 100 Hektar durch künstliche Aufschüttungen zu vergrößern. Sehr gelungen, wie wir finden:
Leider wird das Wetter immer schlechter und ein Gewitter jagt das Nächste. Wir können nicht, wie erhofft, den Skywalk zwischen 2 Super-Trees erklimmen, denn die sind bei schlechtem Wetter gesperrt.
Da wir auch so langsam richtig groggy sind, beschließen wir, in der angrenzenden Shoppingmall ein Abendessen zu uns zu nehmen, und dann den Rückweg per Metro anzutreten.
Im Basement der Shoppingmall befinden sich mehrere Restaurants, und auch ein Bereich mit Selfservice, wo man hauptsächlich traditionelle Speisen von kleinen Ständen aussuchen kann. Diese waren
sehr lecker und auch preiswert, wenn man die Aushänge der umgebenden Restaurants vergleicht.
Die größte Herausforderung ist es, nach der Essensauswahl einen Platz zu finden, wo man in Ruhe essen kann. Wir finden, es ist auch eine prima Gelegenheit, sich einfach zu den Einheimischen an den Tisch zu setzen. Mit etwas Glück sind diese auch nicht schüchtern... :-)
Am anderen Ende der Mall befindet sich dann im Untergeschoss die Metro-Station (MRT). Mit ein wenig Hilfe vom Servicemitarbeiter wissen wir dann auch zügig, wie wir am Besten zurück zum Hotel kommen und welches Ticket wir kaufen müssen.
Heute ist unser 2. und letzter Tag in Singapur und wir beschließen, es zunächst etwas ruhiger angehen zu lassen.
Wir haben uns bezüglich der Hop-On-Busse schlau gemacht. Alle 4 Linien der SIA-Busse, starten am Suntech-Center und fahren ihre Runden zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten in der Stadt.
Vor unserem Hotel war direkt eine Bushaltestelle. Wir sind bis zum Suntech-Center gefahren, dort in die gelbe Linie gewechselt und haben dann mit dieser Linie eine Tour durch die Stadt gemacht. Das dauert ungefähr eine Stunde und man bekommt über Kopfhörer viele interessante Informationen mitgeteilt. Man kann sogar zwischen diversen Sprachen wählen: Englisch, Deutsch, Russisch, Spanisch, Chinesisch, Italienisch...
Bemerkenswert fanden wir die Gründe dafür, warum der Verkehr in Singapur so fließend läuft:
1. Das elektronische Mautsystem: Jede Autofahrt wird erfasst und ist mautpflichtig. Jeder gefahrene Kilometer kostet Geld. Wieviel, das ist abhängig von der Uhrzeit. Wer zur Rushhour fährt, muss
mehr zahlen, als derjenige, der die gleiche Strecke später oder früher fährt!
2. Das weit verzweigte Metro-Netz: Es ist gar nicht gewünscht, dass die Einwohner Auto fahren.
3. Die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge ist streng limitiert. Es werden erst wieder Autos zugelassen, wenn andere Autos abgemeldet werden. Für die Zulassung benötigt man eine Genehmigung, und
die kann schon mal bis 50.000 $ kosten.
4. Der Importzoll von Fahrzeugen beträgt 100% des Fahrzeugpreises!
Erstaunlicherweise sieht man sehr wenig alte Autos auf den Straßen. Im Gegenteil!
Wieder am Ausgangspunkt der Buslinie angekommen, lassen wir uns in der Suntech Mall eine Pizza schmecken und steigen dann in die rote Linie. Wir wollen dem Skywalk in den Gardens by the Bay eine 2. Chance geben - und diesmal klappt es!
Achtung: Der Eintritt zum Skywalk ist nicht im Stopover-Paket enthalten! Die 8$ pro Person sind dann am Kartenhäuschen direkt
am Eingang zum Skywalk zu zahlen.
Als Nächstes wollen wir uns die beiden Mega-Gewächshäuser näher anschauen.
Den Flower Dome und den Cloud Forrest. Der Eintritt zu diesen beiden Sehenswürdigkeiten ist im Paket inbegriffen, allerdings muss man sich am Ticketschalter noch Tickets drucken lassen. Ohne
diese kommt man nicht rein.
Wir beginnen mit dem Flower Dome. Diese Halle ist im Guinnesbuch der Rekorde als das größte Gewächshaus der Welt eingetragen. Hier wird ein eher mildes und trockenes Klima erzeugt. Deshalb findet
man hier auch hauptsächlich Pflanzen, die trockenes oder mediteranes Klima bevorzugen.
Weiter geht es mit dem Cloud Forrest. Hier wird ein tropischer Nebelwald auf einer Höhe von 1.000 - 3000 m über dem Meeresspiegel simuliert. Dazu erklimmt man (mit dem Lift)eine 35 m hohe Turmkonstruktion und kann dann entspannt nach unten durch die verschiedenen Etagen im Nebelwald laufen. Zu festgelegten Zeiten wird dann auch tatsächlich die Anlage eingenebelt. Das Wasser dazu wird übrigens über die Super-Trees im Park aus Niederschlägen aufgefangen und gespeichert.
Als nächstes steht der Singapore Flyer auf unserm Programm.
Doch wie hinkommen?! Wir mussten feststellen, dass die kostenlosen Hop-On-Busse nur bis 18.00 Uhr fahren. Danach muss man auf die Metro, normale Busse oder das Taxi umsteigen.
Da wir wußten, dass das Essen in der Shopping Mall am Marina Bay Sands Hotel gut ist, und es dort auch eine Metro-Station hat, haben wir wieder dort zu Abend gegessen und sind dann mit der blauen
Linie 2 Haltestellen bis zum Singapore Flyer (Wikipedia)gefahren.
Der Eintritt zum Flyer ist im Stopover-Paket inklusive. Aber auch hier muss man sich am Ticketschalter gegen Vorlage der Karte erst noch ein Ticket drucken lassen. Achtung: Es ist mit längeren
Wartezeiten zu rechnen.
Wir haben Glück gehabt und hatten eine Kabine für uns ganz alleine!
Die halbe Stunde Fahrt konnten wir daher ganz ungestört genießen.
Die Fahrt ist garantiert spektakulärer, wenn man die Lichter in Gardens by the Bay und auch die Skyline im Dunkeln funkeln sehen möchte. Für die Lichter waren wir zu früh dran, aber der Sonnenuntergang hat uns dafür mehr als entschädigt.
Mit diesen Eindrücken fahren wir mit der Metro wieder zurück zum Hotel.
Der Transfer zum Flughafen ist für 6.15 Uhr angekündigt.
Auf Wiedersehen Singapur!
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