Selbstfahrer-Rundreise Südafrika

Teil 3: Rundreise Südafrika

Der Flieger bringt uns nach Johannesburg, wo wir nur eine kurze Zwischenübernachtung im Safari Club Hotel haben, bevor wir nach Port Elizabeth weiterfliegen.

 

Im Süden angekommen, sieht es wettertechnisch das erste Mal sehr nach Regen aus... Und wie!!!

Egal, spätestens für morgen ist wieder trokeneres Wetter angesagt.

Zunächst haben wir erstmal ganz problemlos unseren neuen Leihwagen in Empfang genommen, und haben uns dann auf die Reise gen Osten gemacht, um unsere nächste Unterkunft in der Nähe des Addo Elefant Parks zu erreichen.

Im Cosmos Cuisine B&B sind wir die einzigen Gäste und werden sehr verwöhnt. Die Inhaber geben sich alle Mühe, uns die Wünsche von den Augen abzulesen. Auch haben wir ein sehr schönes Zimmer für die nächsten 2 Tage bekommen...

Unser Ausflugsprogramm steht auch. Im Vorfeld hatten wir uns bereits überlegt, heute am Nachmittag eine Fahrt durch den Addo Elefant Park zu machen, und morgen dann im privaten Reservat Schotia eine Pirschfahrt zu buchen. Leider macht uns das Schauerwetter für die heutige Pirschfahrt einen Strich durch die Rechnung, aber wir verpassen nichts... Morgen wird alles nachgeholt!

Heute nutzen wir die freie Zeit statt für eine Pirschfahrt lieber dazu zu einer privaten Geparden-Farm in der Nähe zu fahren, und lassen uns von der Inhaberin Daniell ein wenig herumführen. Hier gibt es interessante Dinge zu erfahren und noch viel mehr Katzen zu sehen, als nur Geparden.

Einer der gewinnbringendsten Zweige des Tourismus hier ist die Grosswildjagd. Inzwischen wird ein Großteil der Tiere sogar speziell für die Geltungs- und Profilierungssucht von Trophäenjägern gezüchtet, die nur deshalb nach Südafrika kommen, um einen Löwen, einen Leoparden oder ein Rhino etc. zu schießen. Vielen ist es mittlerweile auch zu anstrengend, auf die Pirsch zu gehen, und fair zu jagen. Vielmehr muss ein schneller Erfolg her, und dann schießt man schonmal auf halbzahme Raubkatzen, die auf engstem Raum zusammengetrieben werden...

Daniells Projekt kauft solche Tiere nach Möglichkeit auf und bemüht sich dann darum, diese wieder auszuwildern. Es ist mühselig, aber es ist möglich. Und wenn man solche Projekte unterstützen kann, und dann noch einem Geparden nahe kommen kann, der nicht mehr ausgewildert werden kann, umso lieber! :-)

Den Rest des Nachmittags verbringen wir dann ganz entspannt und im Trockenen in unserer Unterkunft und freuen uns auf ein leckeres 3-Gänge-Menü, welches extra nach unseren Wünschen aus 3 verschiedenen Menüs zusammengestellt wurde...

 

Es ist schon toll, so verwöhnt zu werden! Satt und mehr als zufrieden gehen wir schlafen!

Um 10:00 Uhr in der Frühe werden wir von Christo abgeholt, der heute einen Tag lang mit uns auf Safari geht. Erst im Minibus durch den Addo Elefant Nationalpark und anschließend im offenen Geländewagen durch den privaten Park Schotia, der direkt an den Addo NP grenzt.

 

Die Elefanten, zu derem Schutz der Nationalpark angelegt, und immer wieder vergrößert wird, waren leider nicht sehr kooperativ. Allerdings sind wir nicht ganz leer ausgegangen! :-)

Die Fahrt durch das private Game Reserve war echt klasse! Nicht nur, dass wir ziemlich nah an die Tiere herangekommen sind, Christo hat uns auch jede Menge Wissenswertes rund um den Park und seine Bewohner erzählt! Besonders cool war, dass die Safari auch nach Sonnenuntergang noch weiter ging. Wenn in den allermeisten Nationalparks die Tore schließen, dann geht es hier erst richtig los. Dann werden zusätzliche Scheinwerfer an- und der Suchscheinwerfer klargemacht, und dann geht es weiter... Herrlich!

 

Dieser gelungene Tag endete mit einem typisch südafrikanischen Braai - einem BBQ und einem gemütlichen Beisammensein am Lagerfeuer.

Wir waren froh, dass uns unser Guesthouse mit zusätzlichen dicken Jacken ausgestattet hatte, denn es wurde schon empfindlich kalt des Nachts.

 

Wieder zurück im Guesthouse war keiner mehr wach, und auch wir sind früh schlafen gegangen. Nach dem Frühstück mussten wir wieder zusammenpacken und erneut Abschied nehmen. Unsere Reise geht weiter und führt uns heute über Port Elisabeth nach Plettenberg Bay.

 

Unterwegs verlassen wir die vorgeschlagene Route auf der N2, und fahren auf der parallel verlaufenden R102 nach St. Francis Bay. Unterwegs haben wir uns mit Brötchen, Salat und Quacamole eingedeckt, und machen am Cape St. Francis ein Picknick unterm Leuchtturm.

 

Wir versuchen noch eine Weile, die N2 (Schnellstraße) zu vermeiden, und bleiben weiter auf der Parallelstrecke. Allerdings waren wir schon ein wenig spät dran, und wollten nicht im Dunkeln in Plettenberg Bay ankommen. Also haben wir die landschaftlich reizvollere Nebenstrasse dann doch verlassen, um auf der N2 schneller voran zu kommen. Eine Stop haben wir aber noch unbedingt einlegen müssen:

An der Storms River Bridge...

Kurz vor der Mautstelle auf der N2 befindet sich links eine Total-Tankstelle mit einem Rastplatz. Dort unbedingt mal auf die Bremse treten, und sich die Füße vertreten. Es lohnt sich!

Der Reiseführer schwärmt noch in den höchsten Tönen von der Storms River Mouth Bridge und dem Big Tree, die man unbedingt gesehen haben sollte... Wir lassen beides aus, denn dafür reicht leider die Zeit nicht mehr.

 

Angekommen in der Robberg Beach Lodge in Plettenberg Bay war für uns eine Suite (!) reserviert. Diese war sehr schön, hatte aber nicht wirklich Seeblick. Da das Haus nicht ausgebucht war, haben wir doch tatsächlich ein anderes Zimmer bekommen, welches sich auch als Suite entpuppte, und einen traumhafen Blick direkt auf den Indischen Ozean freigibt. In der Walsaison von August bis Februar kann man hier direkt auf dem Balkon sitzen, und die Wale an sich vorbeischwimmen lassen. Dieses Jahr scheinen die Wale früher dran zu sein, denn es seien bereits 2 direkt am Strand gesichtet worden. Mal sehen, mit ein wenig Glück kommen sie wieder!

Wir gehen nach dem Einchecken erstmal an den Strand. Nach kurzem Zögern ziehen wir doch die Schuhe aus, und testen die Wassertemperatur... Brrrrr

Nach Wochen der Schlemmerei ist heute mal Schmalhans der Küchenmeister. Wir haben noch Reste vom Picknick am Mittag, so dass wir beschließen, diesmal nicht Essen zu gehen.

Mit dem konstanten Rauschen der Wellen gehen wir schlafen und werden bei bestem Wanderwetter wieder wach. Das will natürlich genutzt werden, und so machen wir uns auf, das Robberg Nature Reserve auf Schusters Rappen zu erkunden.

 

Je nach Kondition und Klettererfahrung stehen 3 Trails zur Verfügung.

The Gap - Wanderzeit ca. 30 min ohne besondere Erschwernisse

The Wittsand - Wanderzeit ca. 2 Stunden und man muss schon ein wenig über rutschige Steine klettern.

The Point - Wanderzeit ca. 4 Stunden. Diesen Weg sollte wirklich nur gehen, wer eine gute Kondition hat, und sich nicht davor scheut sehr steile und rutschige Passagen zu durchklettern. Hier braucht man wirklich beide Hände!

Alle Wege sind gut beschildert, so dass man sich nicht verlaufen kann. Bis zum Wegpunkt zu The Wittsand sind wir noch gemeisam unterwegs...

Danach entscheidet sich Peter ganz spontan, doch die längste Strecke zu laufen. Mir war das zu heiß, also habe ich abgekürzt, und habe am nächsten Kreuzungspunkt beider Routen auf meine bessere Hälfte gewartet. Eine gute Entscheidung für mich, wenn ich seinen Worten Glauben schenken kann. Hier seine Bilder...

Den Rest des Weges zurück zum Parkplatz laufen wir dann wieder gemeinsam.

Jetzt ist die Zeit reif fürs Mittagessen, und so fahren wir mitten rein in die City und gönnen uns eine große Pizza! Das haben wir uns auch redlich verdient. Und da wir nun so richtig schön satt und faul sind, gehen wir schnell noch in den Supermarkt, holen uns Brötchen, Käse, Wurst und Wein und beschließen, dass wir heute Abend nicht mehr ausgehen, und uns statt dessen einen gemütlichen Abend auf unserer Suite machen wollen. :-) Muss ja genutzt werden. Für zusätzliche Romantik sorgt der staatliche Stromanbieter, der in unregelmäßigen Abständen einfach den Strom abstellt. Die Notfall-Kerze steht schon bereit. Allerdings dauert es jetzt noch ein kleines Weilchen, bis es dunkel wird. Solange genießen wir den Ausblick von unserem Balkon und hoffen immer noch darauf, einen Wal zu sichten.

 

Der Strom kam leider erst kurz vor dem Schlafengehen wieder, was uns ein LED-Light-Dinner beschert hat, und einen Wal haben wir auch nicht zu Gesicht bekommen. Aber gar nicht schlimm, wir haben in Hermanus die nächste Chance!

 

Unser Weg führt uns heute zwar zunächst ein Stück weiter an der Küste entlang, aber später verlassen wir diese und fahren nordwärts durch die Outeniqua Mountains in Richtung Klein Karoo Mountains. Unser Ziel ist Oudtshoorn. Unterwegs gönnen wir uns einen sehr guten Kaffee in Knysna direkt an der Lagune

Die direkte Reiseroute haben wir noch um ein paar zusätzliche Kilometer verlängert, um zu 2 sehr schönen Aussichtspunkten zu gelangen. Der erste Punkt heißt Margaretes Viewpoint und liegt vielleicht 2,5 km rechts von der N2. Von hier aus hat man einen sehr schönen Blick auf die Lagune von Knysna. Wer im südafrikanischen Winter reist, muss allerdings mit dem allgegenwärtigen Nebel rechnen, der sich auch bei bestem Wetter nie so ganz auflösen will. Hat uns aber nicht wirklich gestört. :-)

Der zweite Punkt nennt sich "Map of Africa". Dieser Punkt liegt in Wilderness auch wieder rechts der N2. Der Umweg ist mit ca. 10 km allerdings ein wenig länger, aber es lohnt sich!

Wenn man direkt am Aussichtspunkt steht, erklärt sich auch der Name von selbst. 

 Bitte unbedingt auch mal die Straßenseite zu wechseln und auf die andere Seite zu schauen.

Kurz hinter Wilderness verlassen wir dann die Küstenstraße und fahren durch das Outeniqua-Gebirge

Nach dem letzten Pass sehen wir in der Ferne schon die Berge des Kleinen Karoo. Vorbei an neugierigen Straußen geht die Fahrt weiter bis zu unserem nächsten Stop - die Cango Caves.

In einem Land,wo die durchschnittliche Regenmenge pro Jahr weniger als 350 ml pro qm beträgt, rechnet man eigentlich nicht mit einer so großen Tropfsteinhöhle, aber innerhalb der letzten 1,5 Mio Jahre hat die Natur hier wirklich zauberhaftes geschaffen!

Gegen späten Nachmittag erreichen wir unser Quartier für die nächste Nacht: Oue Werf, ein ganzes Stück außerhalb von Oudtshoorn gelegen, aber nahe an der Cango Cave. Hier finden wir ein großes Gut vor, welches die Unterkünfte sehr idyllisch über ein riesiges Gartengrundstück verteilt hat. Direkt vor unserer Tür residiert ein Straußenpaar, welches 2 Küken aufzieht. So niedlich!

Im Guesthouse und auch im angrenzenden Örtchen gibt es leider keine Möglichkeit zu Abend zu essen, so dass wir uns dann doch nochmal ins Auto setzen, und uns auf die Suche nach einem Restaurant machen. Die Gegend hier ist berühmt für ihre Straußenfarmen, so dass wir da sicher auch etwas leckeres finden werden! :-)

 

 

 

Fündig gworden sind wir schließlich in Oue Mill, was soviel heißt wie alte Mühle. Das lag ungefähr 3 km wieder zurück in Richtung der Cango Cave. In der Nebensaison ist es durchaus möglich, das Restaurants geschlossen haben, der Koch früher geht, oder das sich Unterkünfte, die eigentlich auch ein Dinner anbieten, sich die Arbeit teilen. Hier sollte der Gast ein wenig Spontanität und Flexibilität mitbringen. :-)

 

 

 

Wir haben jedenfalls gut gegessen und sind hundemüde und verfroren ins Bett gefallen. Sehr dankbar waren wir für eine Heizdecke, und eine zusätzliche Wolldecke, denn auch wenn es tagsüber angenehme 25 Grad hat, wird es nachts empfindlich kalt. Wir hoffen, dass wir uns keinen Schnupfen geholt haben...

 

Nach dem Frühstück geht es heute wieder in Richtung Gardenroute und Küste. Dazu bieten sich 2 Alternativen an. Entweder man fährt in Richtung Mosselbay und fährt ab da über die offizielle Gardenroute, oder man nimmt die Western Cape-Panorama-Straße Route 62 durch die Berge. (Was dem Amerikaner die Route 66 ist, ist dem Südafrikaner die Route 62. Sogar das Symbol ist identisch... :-) )

Wir haben morgen das wohl schönste Stück der alten Gardenroute auf dem Reiseplan stehen, also haben wir uns heute für die Panorama-Route entschieden. Wir haben es nicht bereut, dass wir diese Entscheidung getroffen haben. Unser Weg führt uns durch eine wirklich tolle Landschaft. Rechts die Berge des Kleinen und des Großen Karoo und links die Outenikwa-Mountains.

Kurz vor Calitzdorp bezwingen wir den Huisrivier Pass.

Nach einem Stop zum Mittagessen in Barrydale verlassen wir kurz darauf die Route 62, um wieder in Richtung Küste zu gelangen. Auf der R324 zwingt uns der Tradouws Pass zu diversen Fotostops.

Kurz darauf passieren wir dieses Schild...

Wenn wir das gewusst hätten ...
Wenn wir das gewusst hätten ...

Wir lassen Heidelberg links liegen, und folgen nun der Garden Route und später der Whale Route zu unserem heutigen Etappenziel Hermanus.

 

Kurz nach 16:00 Uhr erreichen wir On the Cliff Guesthouse, wo man uns offenbar noch gar nicht erwartet hatte. :-) Nachdem der Papierkram erledigt war, haben wir aber ein sehr schönes Zimmer bekommen, und unsere Gastgeberin hat sich schnellstens aufgemacht, um dafür Sorge zu tragen, dass es uns an nichts fehlt. Wir sind die einzigen Gäste.

Wir haben auch gleich die Bootstour für morgen früh gebucht, weil wir unbedingt noch Wale sehen wollen. Die Chancen stehen gut, denn die Muttertiere und die Kälber sind bereits in der Walker Bay gesichtet worden. Jetzt heißt es Daumen drücken!

 

 

 

Da es nachts und morgens hier empfindlich kalt ist, und wir bereits leicht angeschlagen sind, haben wir uns heute allen Ernstes noch kuschelig warme Winterjacken gekauft. Uns geht es wie den meisten Südafrikanern auch: wir freuen uns tagsüber über angenehm warme Temperaturen und sind überrascht, dass es Nachts bis fast zum Gefrierpunkt abkühlt. Wir haben kleidungstechnisch zwar schon nach dem Zwiebelprinzip gearbeitet, allerdings war das leider stellenweise sehr dürftig! Aber nun sind wir wirklich für jedes Wetter gerüstet. :-)

 

 

 

Jetzt erholen wir uns noch ein wenig im Hotel von der langen Autofahrt heute, und werden früh schlafen gehen. Morgen müssen wir wieder zeitig raus, wenn wir zu den Walen wollen...

 

 

 

Nach dem Aufstehen haben wir bange Blicke aus dem Fenster geworfen, ob von der angekündigten Schlechtwetterfront etwas zu sehen ist, aber die Sorgen sind unbegründet. Wir lassen uns ein liebevoll arrangiertes Frühstück schmecken, und dann machen wir uns auf den Weg zum Hafen.

 

Nach einem kurzen Briefing geht es für ca. 2 Stunden raus in die Walker Bay. Um die Wale zu finden, darf kein Sonar oder ähnliches verwendet werden, und zum Schutz der Tiere beträgt die "Bannmeile" 200 m. Daher sind die Guides auf ihr geschultes Auge und auf die Mithilfe der Amateur-Walforscher angewiesen.

Nach knapp 2 Stunden sind wir wieder am Hafen angekommen, und machen uns auf den Weg nach Franschhoek, der letzten Etappe vor Kapstadt. Wir weichen aber von der vorgeschlagenen Route über die N2 ab, und folgen statt dessen der offiziellen Whale Coast Route (R44) über Kleinmond und Bettys Bay.

Die Straße führt uns ungefähr 40 km rund um die Bettys Bay bis zur False Bay. Hier kommen wir allerdings nur sehr langsam voran. Dies ist aber nicht etwa hohem Verkehrsaufkommen oder schlechten Straßenverhältnissen geschuldet, sondern dem grandiosen Ausblick. Wir fahren etwa alle 500-700 m links ran, um Fotos zu machen! Traumhaft schön!

Ungefähr auf halber Strecke zwischen Bettys Bay und Gordens Bay haben wir dann auch unser Mittagspicknick am Strand genossen. Herrlich! Nur der Wind weht ziemlich heftig.

Mit dem Wind kommt auch die angekündigte Schlechtwetterfront, und sie kommt schnell näher.

So kann man das Ziel unserer Reise, den Tafelberg in Kapstadt in der Ferne nur erahnen!

Wir verlassen die R44 in Gordens Bay und fahren auf der N2 über den Sir Lawrence Pass in Richtung Grabouw und biegen dann ab auf die R45 nach Franschhoek. Das gibt uns die Möglichkeit, den Franschhoek-Pass zu bezwingen. Herrlich - trotz Sichtbehinderung durch aufziehende und tiefhängende Wolken.

Gegen Nachmittag haben wir Franschhoek erreicht, mussten aber feststellen, die Koordinaten, die wir bekommen haben, führen nicht zu unserer Unterkunft, sondern zu einer Weinkellerei. :-)

So haben wir direkt die Möglichkeit, mit den Einheimischen in Kontakt zu treten, und uns nach dem Weg zu erkundigen. Hilfsbereit, wie die Südafrikaner sind, haben wir dann unsere Unterkunft Basse Provence Guesthouse doch recht schnell gefunden. Jetzt heisst es für eine Weile die Füße hochlegen, und entspannen.

Für unser Abendessen haben wir einen Restauranttipp bekommen, den wir doch glatt ausprobiert haben. Da wir jetzt in einer Weingegend residieren, und natürlich auch unbedingt den hiesigen Wein probieren müssen, haben wir uns in weiser Voraussicht ein Taxi bestellt.

 

Der Tipp war wirklich Gold wert. Im Restaurant Roca haben wir gegessen wie Gott in Frankreich...

 

Jetzt sind wir total genudelt und müde. Allerdings müssen wir uns nun noch Gedanken machen über eine Schlechtwetter-Alternative für unser morgiges Programm. Die angekündigte Regenfront hat uns jetzt nämlich eingeholt...

In der Nacht wurde es draußen ziemlich ungemütlich. Sturm und Starkregen haben uns unter dem Schilfdach nicht wirklich gut schlafen lassen. Ständig stand zu befürchten, dass gleich das Dach abhebt, weil der Wind an allen Ritzen durchpfeifen konnte... Außer ein paar umgewehten Sonnenschirmen im Garten ist aber nicht viel passiert.

 

Wir haben uns spontan dazu entschlossen, dem Regen auf dem Weg nach Kapstadt ein Schnippchen zu schlagen, und haben in Stellenbosch kurzerhand eine Weinkellerei besucht, die ein Weinmuseum betreibt, und auch Keller-Führungen anbietet. Selbstredend haben wir auch probiert... :-)

Nach der Weinprobe setzen wir unseren Weg nach Kapstadt fort, und sind gegen 14.00 Uhr...

an der falschen Adresse! Wir standen vor unserer Unterkunft, wie in den Reiseunterlagen angegeben, aber das Tor öffnete sich nicht! Also haben wir die angegeben Rufnummer kontaktiert und erfahren, dass wir die Straße noch ein wenig weiterfahren müssen. Das Guesthouse The Clarendon an der Kloof Road 67 ist geschlossen, die neue Anschrift ist Kloof Road 158. Nachdem das geklärt war, war es auch kein Problem, die Unterkunft zu finden. Ein freundlicher Herr von der Security hat uns in Empfang genommen, und sich um unser Gepäck gekümmert. Ein wenig irritiert waren wir, als uns der Mitarbeiter am Empfang zur Hochzeit gratuliert hat und uns dann unser Domizil für die nächsten 3 Tage gezeigt hat - der Wahnsinn! Damit hätten wir nie im Leben gerechnet. Das muss doch ein Fehler sein?! Aber scheinbar ist alles in bester Ordnung...

Das Wetter bessert sich zusehends, und so beschließen wir, direkt an die Waterfront zu fahren, und uns dort ein wenig umzusehen. Leider hüllt sich der Tafelberg in Wolken...

Wir besorgen uns im Supermarkt noch schnell die Zutaten für unser Abendessen und nehmen dann ein Taxi zurück zum Hotel. Was wir nicht wussten, der Taxifahrer kannte sich noch weniger aus als wir, und hat uns - trotz unserer Proteste - an die völlig falsche Ecke der Stadt gefahren. Wir haben ihm dann auf dem Stadtplan gezeigt, dass er falsch ist, aber er wollte es uns nicht glauben! Erst ein Anruf bei seinem Kollegen, wo denn die Kloof Road sei (es gibt auch eine Kloof Street hier!), hat ihn einlenken lassen, und er hat uns an die richtige Adresse gebracht. Zum Glück gab es keine großen Diskussionen, als wir den Fahrpreis nicht in voller Höhe bezahlen wollten. So sind wir noch in den Genuss einer Stadtrundfahrt bei Nacht gekommen. :-)

 

Wir genießen jetzt noch ein wenig unsere Penthouse-Suite und die Flasche Rotwein aufs Haus, und schmieden Pläne für morgen!

Nach dem Aufwachen war der erste Blick direkt der aufs Wetter. Sehr zu unserem Leidwesen war es trübe und regnerisch... aber das stand zu erwarten, denn die Wetter-App hat solches bereits vorhergesagt. Aber gegen Vormittag soll der Regen vorbei sein, und der Sonne Platz machen. Unser Plan für heute sah vor, dass wir erst ein wenig in der Stadt bummeln gehen (und shoppen - sehr zum Leidwesen meines Mannes!), und dann ggf. nach Robben Island übersetzen, um uns das Gefängnis von Nelson Mandela anzusehen, und den Nachmittag verplanen wir spontan, wenn wir wissen, wie das Wetter wird. Also haben wir uns auf den Weg in die City gemacht. Allerdings waren uns umgerechnet 10 Euro pro Strecke mit dem Taxi zu teuer, und der Weg nach Downtown zu Fuss zu weit. Mit dem Auto fahren wollten wir auch nicht, weil es kein Vergnügen ist, in Kapstadt einen Parkplatz zu finden. Wir haben von Noel, einem sehr hilfsbereiten Angestellten im Guesthouse erfahren, dass es noch eine günstige Alternative gibt. Ein Hopp on/Hopp off-Sammeltaxi (Minibus), welches die Hauptstraße von Bantry Bay bis ins Stadtzentrum entlangfährt. Dieser Spaß kostet pro Person umgerechnet 70 Cent und war deutlich angenehmer, als bei Nieselregen zu laufen. Codewort ist Cape Town, und los geht's. Kann man gefahrlos machen. Das Schlimmste was passieren kann sind Witze, die der Fahrer auf Kosten der Touristen macht... Touristen nutzen diese Art des Vorankommens nämlich eher selten. Also einfach mitlachen, und alles ist gut! :-)

 

Leider hat unsere Wetter-App uns nicht davor gewarnt, dass es gegen Mittag so richtig angefangen hat zu regnen. Also haben wir unseren Ausflug nach Robben Island ausfallen lassen, und haben uns statt dessen mit Lebensmitteln für das Abendessen eingedeckt, und haben den Minibus zurück nach Bantry Bay genommen. Gegen halb vier sah der Himmel über Kapstadt wieder erfreulicher aus, also haben wir uns das Auto geschnappt, und haben uns in Richtung Signal Hill aufgemacht. Auf dem "Rücken des Löwen" sind wir spazieren gegangen, und hatten einen tollen Blick auf den Tafelberg, dessen Platteau aber leider noch immer in Wolken hängt!

 

Es waren hier auch noch deutliche Spuren des verheerenden Brandes vom März 2015 zu sehen. Erfreulich nur, dass die Natur langsam beginnt, wieder grün zu werden!

 

Nachdem wir vom Signal Hill wieder runterfahren, beschließen wir ganz spontan, doch noch zum Tafelberg raufzufahren. Es ist zwar schon kurz vor fünf, die letzte Gondel geht schon um sechs wieder zurück ins Tal und der Herr am Ticketschalter warnt uns, dass es keine Sicht hat und zudem noch sehr kalt ist... Aber wir hoffen, dass wir das Glück auf unserer Seite haben und wir einen Blick zwischen Wolkenfetzen hindurch nach unten erhaschen können! Wir zahlen umgerechnet ca. 50€ für uns zwei und wagen es.

Eine gute Entscheidung! Wir sind happy, dass wir so mutig waren und freuen uns schon darauf, die Bilder zu sichten! Die Atmosphäre mit den Wolkenschleiern und die sich sekündlich ändernden Sichtverhältnisse fanden wir absolut faszinierend! Auch wenn es mit 4°C wirklich kalt war, und der Wind ziemlich heftig wehte, kann es an richtig klaren Tagen nicht schöner sein... Höchstens wärmer!

 

 

Jetzt fehlt uns auf unserer Reise nur noch der südlichste Zipfel Afrikas, und den erreichen wir dann morgen!

Noch einmal heißt es früh aufstehen und bange den Vorhang beiseite schieben...
Strahlender Sonnenschein... :-) Also machen wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Kap der guten Hoffnung. Dazu haben wir uns eine Route ausgetüftelt, die uns an einigen Orten vorbei führt, die wir unbedingt sehen wollten. Ausserdem wollten wir es vermeiden, für Fotostops ständig die Straße kreuzen zu müssen. Es empfiehlt sich daher, im Uhrzeigersinn um die Kaphalbinsel zu fahren...
Wir nehmen die M6 an der Waterfront vorbei, und biegen dann ab auf die M3 in Richtung Muizenberg. Dort machen wir den ersten Stop, um die kunterbunten Strandhäuschen und ein paar wahnsinnige Surfer, die bereits morgens um kurz nach 9 bei 12°C Außentemperatur durch die Wellen pflügen zu bewundern.

Wir folgen der Küstenstraße weiter nach Simons Town. Dort haben wir am Boulders Beach einen etwas längeren Aufenthalt. Eine große Kolonie Pinguine hat dort ihr Zuhause. Das lassen wir uns natürlich nicht entgehen, und spazieren durch ihr Revier. Wer glaubt, dass Seehunde schlimm riechen, war noch nicht bei Pinguins zuhause... Puh... Aber niedlich sind die kleinen Frack-Träger aber trotzdem!

Wir folgen der Beschilderung zum Cape Point und erreichen kurz darauf das Gate zum Nationalpark Cape of Good Hope, wo wir den Permit bezahlen, und dann noch ungefähr 11 km bis zum Parkplatz von Cape Point fahren. (Wer vorher schon rechts zum Kap der guten Hoffnung abbiegt, verdirbt sich die Vorfreude!)

Ab hier sind wir wieder sportlich unterwegs, und laufen für ca. 20 Minuten stetig bergauf, um den Leuchtturm zu erreichen. Von dort aus sehen wir einen weiteren Aussichtspunkt, der direkt auf den Felsklippen liegt. Kurz darauf finden wir den Abzweig zum Diaz-Point und wandern nochmal ungefähr eine Stunde auf dem Bergrücken zum Kliff.

Direkt unter uns befindet sich nun das Kap der guten Hoffnung, wo wir uns das obligatorische Foto mit den Koordinaten natürlich nicht entgehen lassen können. :-)

Für den Rückweg haben wir uns die Fahrt an der Westküste ausgesucht. Dazu nehmen wir die M65 in Richtung Kommetje und folgen dann der Beschilderung in Richtung Chapman‘s Peak Drive (Achtung: Mautstraße, aber unbedingt machen!!!) Dafür haben wir wieder etwas mehr Zeit eingeplant als die reine Fahrzeit, denn hinter jeder Kurve gibt es einen neuen spektakulären Blick. Herrlich! Und spätestens hier hat es sich ausgezahlt, die Haltebuchten auf der linken Seite zu haben!

Danach folgen wir wieder der M6 zurück nach Kapstadt und passieren dabei die 12 Apostel.

Ein weiteres Highlight dieses Tages steht noch aus:

Wir sind zum Essen verabredet und werden sogar direkt vom Guesthouse abgeholt. Was ein Service! Lynne und Luiz, die wir in Botswana kennengelernt haben, haben sich ein sehr nettes Restaurant in einem alten Weingut mitten in Kapstadt rausgesucht. Zusammen mit Luke und Monica (Sohn und Schwiegertochter) haben wir einen sehr netten Abend zu sechst verbracht. Momente wie diese sind ein Grund, warum Reisen so viel Spaß macht - man trifft immer sehr nette und interessante Menschen! Ich hoffe, es ergibt sich irgendwann einmal die Möglichkeit, selbiges zu wiederholen... so entstehen Freundschaften. :-)

Nachdem der letzte Abend so entspannt und fröhlich zuende gegangen ist, stehen wir nun heute ein wenig wehmütig auf, denn es heißt ein letztes Mal Taschen packen. Gegen 11 müssen wir aus dem Zimmer raus sein, und das Auto muss um 15.00 Uhr am Flughafen abgegeben werden. Also was tun mit der Zeit dazwischen? Wir nutzen das sonnige Wetter, und fahren ins Surf- und Kiteparadies Bloubergstrand. Vor der Kulisse von Tafelberg, Lionshead und Signal Hill stürzen sich Surfer in die kalten Fluten des Atlantik. Wir genießen dieses Panorama und einen leckeren Kaffee und fahren dann zum Flughafen...

So schnell sind 4 Wochen vergangen und ein rundum gelungener Urlaub geht zuende!!!
Wer einen ähnlichen Trip plant, dem legen wir rückblickend noch folgende Tips nahe:
- Eine Pre-Paid Karte für das Handy besorgen. Ist eine günstige Alternative zu den teuren               
   Roaminggebühren
- Jacke mitnehmen für kalte Nächte
- Navigationsgerät und Taschenlampe gehört mit ins Gepäck
- Zeitbedarf und Routen für Ausflüge im Vorfeld recherchieren, damit man nichts verpasst (wir haben es mit Google Maps gemacht, und die Zeitangaben waren super. Achtung Fotostops großzügig bemessen!)
- Beliebte Ausflüge (Ballonfahrt, Living Desert Tour, Helikopterrundflug über die Victoriafälle) im Voraus buchen
- bei Flügen ins Okawangodelta auf die Abmessung und das Gewicht der Reisetasche achten!
- bei Übernahme des Leihwagens bereits vorhandene Schäden sorgfältig aufnehmen und dokumentieren
Ansonsten nicht verunsichern lassen. Die Menschen sind sehr hilfsbereit hier! Bei Unsicherheiten hilft oft eine ordentliche Portion Humor weiter. Genießt es einfach, so wie wir es genossen haben! Wir würden es sofort wieder machen! :-)

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